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Das Interesse an gegenständlicher Malerei hat auf dem Kunstmarkt in den letzten Jahren gewaltig zugenommen.
Als Danaé Xynias sich der Landschaftsmalerei widmete, war dies noch überhaupt nicht absehbar. Im Gegenteil, lange Zeit galt dieses Genre gegen Ende des 20.Jahrhunderts als überholt, wie es als überholt galt, sich der Malerei und dem klassischen Tafelbild zu widmen.
Ungeachtet dessen legte Danaé Xynias ihr Augenmerk auf die Landschaftsmalerei und entwickelte einen ganz eigenen, großartigen Stil, der sich besonders durch ihre meisterhaft präzise, genaue und kunstvolle Art der Darstellung auszeichnet. Obwohl Danaé Xynias ‚ Gemälde in einem ausgesprochen zeit- und arbeitsaufwendigen Prozess entstehen und auf den ersten Blick an die Werke Alter Meister erinnern, sind darin doch auf kluge Weise die Abstraktionswege der Moderne verarbeitet.
Mit einer neuen Serie von Stillleben widmet sich die Künstlerin einem weiteren Sujet, das seit Mitte des 16. Jahrhunderts zuerst von den holländischen Malern zur Meisterschaft geführt wurde. Es sind dabei „stillstehende Dinge“ parallel zum englischen„still-life“dargestellt. Die Künstler der klassischen Moderne wie Paul Cézanne, Georges Braque, Juan Gris oder Pablo Picasso nutzen die Stillleben nicht mehr, um auf die Vergänglichkeit alles Irdischen hinzuweisen wie die Malerinnen und Maler des Barock. Sie interessiert vor allem ihre elementare Gestalt, die Beziehung der Formen untereinander und die Reduktion auf wenige Ausdrucksmerkmale.
Formal stehen die Gemälde von Danaé Xynias in dieser Tradition. Einen ganz eigenen Farbklang erreicht sie aber über die Mischung aller vorhandenen Farbnuancen in einem Bild aus nur drei Grundfarben, also einem Gelbton, einem Rotton, einem Blauton. Ihre Ölfarben rührt sie selbst an, mit eigens geriebenen Pigmentierungsstoffen. Seltsam entrückt und doch vertraut wirken diese Bilder auf uns, ideal in ihrer zeitlosen Schönheit und Präsenz, ohne ein Klischeebild zu bemühen oder romantische Gefühle zu erwecken. Schon lange nicht mehr entsprechen unsere Landschaften einem natürlichen Raum, überall hat der Mensch eingegriffen und verändert. Auch davon erzählen die Gemälde von Danaé Xynias unprätentiös und erfahrbar für den, der es sehen will.
Ihre Gemälde erzählen aber auch von der Faszination unserer Landschaften, sie wagt es, uns wieder für die großartigen Naturphänomene zu begeistern, ein Sonnenlicht durch Wolken treten zu lassen, die so transparent aufgetragen sind, dass wir kaum nachvollziehen können, wie sich so etwas mit einer Ölfarbe erreichen läßt. An solche Gefühle anzuknüpfen darf nur, wer sich dem Jahrmarkt der schnellen Verführbarkeit entzieht. Absolute Seriosität und Unbestechlichkeit des Blicks, verbunden mit genialen handwerklichen Fähigkeiten, ihre Ideen umsetzen zu können, verbinden sich in den Werken von Danaé Xynias und lassen sie zu echten Meisterwerken werden.

Text von Eva Müller (Kunstberaterin)
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